Schule der Hoffnung - Atmeh Flüchtlingslager
Schule in Zeiten von Corona - bereits in Deutschland eine unheimliche Herausforderung - in unserer Schule der Hoffnung im größten syrischen Binnenflüchtlinslager Atmeh eine noch Größere.
Zehntausende Kinder harren seit Jahren in diesem Flüchtlingslager an der syrisch-türkischen Grenze aus mit der Hoffnung eines Tages in ihre Heimatdörfer und Städte zurückkehren zu können, die die meisten jungen Kinder noch nie in ihrem Leben gesehen haben. Die humanitären Zustände sind seit Jahren kaum zu ertragen, kaum eines der Kinder des Camps hat die Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Und nun breitet sich seit einigen Wochen auch noch das Corona Virus im Norden Syriens aus. Während wir in den Sommerferien für unsere Schüler eine Sommerschule mit verschiedenen Aktivitäten anbieten wollten, mussten auch in Nordsyrien nun die Schulen auf Anweisung für den Unterricht geschlossen werden.
Es ist eine schwierige Entscheidung. Gerade die Schule ist für die Kinder eine unheimlich wichtige Abwechselung und Beschäftigung. Nun müssen die meisten Kinder bei ihren Familien in den engen Zelten sitzen - bei über 40 Grad und kaum Wind - in einer Umgebung, in der Hygeniemaßnahmen kaum einzuhalten und kaum Wirkung haben können.
Das neue Schuljahr wird wieder im September beginnen, bis dahin versuchen unsere engagierten Lehrerinnen und Lehrer die Kinder mit Hausaufgaben in ihren familiären Umfeld zu beschäftigen.
Es bleibt die Hoffnung auf bessere Zeiten! Nicht nur auf Zeiten ohne Corona, sondern die Hoffnung auf einen politischen Wandel, dass die Familien endlich in ihre Heimat zurückkehren und dort ein Leben in Würde leben können.